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Die Pandemie, meine pflegebedürftige hochaltrige Mutter und eigene gesundheitliche Probleme ließen ein paar Jahre lang meine beruflichen Aktivitäten in den Hintergrund rücken.
Eine Zeit des Innehaltens und der Reflexion, aus der sich zwei wesentliche Änderungen ergeben haben:
- Ich habe nach langem inneren Ringen meine Anwaltszulassung zurückgegeben. Ich bleibe Volljuristin („Ass. jur.“), aber den mühsam erarbeiteten Titel der Fachanwältin für Arbeitsrecht darf ich nun nicht länger führen. Das schmerzt, ist aber eine logische Entwicklung. Konnte ich doch immer weniger die streitbare, siegorientierte, kämpferische Anwältin sein, die meine Mandant*innen verdient hätten. Meine Natur verlangte zu sehr nach Ausgleich, nach Vermittlung, nach Lösung. Es ist folgerichtig, dass ich mich aus der Rechtsvertretung zurückziehe: Ich mag das Recht nicht mehr vertreten, überlasse das tollen Kolleg*innen und konzentriere mich auf meine Stärken als Mediatorin und Konfliktcoach. Mein Wissen und meine Berufserfahrung sind dabei kostbare Helfer.
- Ich habe eine Nebenbeschäftigung als Datenschützerin und Arbeitsschützerin beim Kinderheim Friedberg e.V. aufgenommen. Es ist mir eine Freude und Ehre, in den vielen Einrichtungen dieses großen sozialen Trägervereins ein Daten- und Arbeitsschutzmanagement zu implementieren. Besonders profitiere ich dabei nach all den Jahrzehnten der extern beratenden Tätigkeit von der „Innensicht“, vom Einblick in die inneren Strukturen, Bedürfnisse und Befindlichkeiten eines Unternehmens. Das rundet zum Ende hin mein berufliches Profil ab und vervollständigt meine verschiedenen Blickwinkel auf die Wirtschaft.
So steige ich quasi wie ein frisch geschlüpftes Küken noch einmal aus dem Ei und starte jetzt, nachdem die meisten privaten Baustellen halbwegs unter Kontrolle sind, wieder voll und widme mich in der Hauptsache meiner Leidenschaft: Menschen in Konfliksituationen bei der Suche nach friedvollen Lösungen zu unterstützen.